Foto: Fred Dott


Indexing 2 oder: Ästhetische Erwägungen dem Algorithmus überlassen:
Ein Einkaufswagen, eine Leinwand mit gestischer Malerei. Die getroffene Auswahl lässt viel Deutungsspielraum. Doch der aktuelle Bilderkennungsalgorithmus von Google Lens weiß dieses Arrangement  zielsicher zu bestimmen. Die Oberflächen des Motives werden abgetastet und ein Archiv von Suchergebnissen ähnlicher Bilder bereitgestellt. Bei meiner Suche kristallisiert sich vor allem die Kategorie „Kunstinstallation“ heraus. Rauminstallationen die formale oder inhaltliche Bezüge zu meinem Arrangement aufweisen gibt es im Netz en masse. Installationen mit Einkaufswagen, in denen Gegenstände oder Malereien arrangiert sind, die entweder der Farbigkeit, Formgebung oder Oberflächenstruktur meiner Vorgabe (Einkaufswagen und Ölmalerei) ähneln gehören zur Kategorie „Kunstinstallation“ und wurden von großen Galerien Museen oder Biennalen ins Netz gestellt. Was hat mein Arrangement mit diesen künstlerischen Positionen zu tun? Zunächst eher wenig. Aber wenn der Tech Gigant Google seine Bilderkennungsalgorithmen mit dem Nutzerverhalten von weltweit ca. fünf mrd. User*innen täglich trainiert, dann bekommen die von Lens arrangierten Zusammenhänge eine eigenartige Validität, über die es sich nachzudenken lohnt.

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